Abläufe im Körper

Im Prinzip läuft jede Stressreaktion in unserem Körper nach dem gleichen Muster ab. Die Intensität der Reaktion kann jedoch unterschiedlich sein.

 

1. Was passiert in unserem Körper bei Stress

Sobald unser Gehirn Stress registriert, wird reflexartig das autonome Nervensystem aktiviert.  Es ist mit seinen beiden Strängen, dem Sympathikus und dem Parasympathikus, im ganzen Körper beteiligt. In wenigen Sekunden befindet sich der gesamte Körper in einem Alarmzustand. Die Reaktion beginnt mit einer Hormonausschüttung: Zentral über das Gehirn gesteuert werden aus der Nebennierenrinde Kortisol, Aldosteron und Androgene freigesetzt. Adrenalin und Noradrenalin werden ins Blut ausgeschüttet.

Unser Körper spult bei Stress regelrecht ein genetisches Programm ab: der gesamte Organismus konzentriert sich auf die Bewältigung eines zentralen Problems, alle Körperfunktionen, die nicht unmittelbar benötigt werden, werden bei der Bekämpfung des Stress unterdrückt.

 

2. Was sind körperliche Stressreaktionen?

Stressbelastung wirkt sich negativ auf den Organismus aus. Es sind folgende Bereiche betroffen:

  • Denk- und Wahrnehmungsprozesse: Die Wahrnehmung konzentriert sich auf die wichtigsten Reize, die den Stress auslösen. Die Situation wird bewertet – das objektive Urteilsvermögen leidet. Negative Gedanken schießen durch den Kopf. Konzentrationsmangel, eine Leere im Kopf und ständig um sich kreisende Gedanken sind mögliche Folgen.
  • Gefühlsebene: Sie fühlen sich überfordert, regelrecht überlastet, Sie spüren eine innere Unruhe, Ungeduld, Unsicherheit und Jähzorn, bis hin zu Ärger, regelrechter Angst oder Panik.
  • Nerven und Kreislauf: Die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin, Testosteron und Kortisol werden ausgeschüttet. Hierdurch erhöht sich die Atemfrequenz, Herz und Kreislauf werden belastet. Die Blutgefäße verengen sich, somit steigt der Blutdruck. Zucker- und Fettreserven werden gelöst, die Verbrennung wird gesteigert, es kommt u.a. zu vermehrter Schweißbildung und z.B. zu kalten Händen oder Füßen. Magen- und Darmaktivitäten werden reduziert. Die Folgen können vielfältig sein: Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Typische Reaktionen sind zudem Herzrasen, Kurzatmigkeit, Erröten, ein trockener Mund etc.
  • Bewegungsapparat: Die gesamte Skelettmuskulatur ist angespannt. Dies zeigt sich durch Verspannungen, zum Beispiel im Schulter- und Nackenbereich sowie in der Gesichts- und Sprechmuskulatur. Weitere muskuläre Reaktionen können sein Fingertrommeln, Fußwippen, Zuckungen, Zittern, Stottern und Zähneknirschen.

 

3. Wie versucht der Körper den Stress zu bewältigen?

Bei der Bewältigung von Stress versucht der Körper die Stresshormone abzubauen. Adrenalin kann der Körper sehr schnell ausscheiden. Für die Kortisol-Konzentrationsregulierung auf ein normales Niveau braucht der Körper jedoch z.B. etwa zwei Wochen. Im Anschluss daran regulieren sich auch alle anderen Körperfunktionen wieder.

Normalerweise ist Stress nur ein kurzfristiger Zustand. Hält der Stress jedoch über einen längeren Zeitraum, hat der Körper nicht genügend Zeit zur Erholung bzw. zum Abbau der Stresshormone. Beginnt man unter Dauerstress zu leiden ist dies wie eine Spirale, die am Ende zum Burnout führen kann.

 

4. Was Sie dagegen tun können

Vor allem achten Sie auf sich und Ihren Körper. Nehmen Sie Warnsignale Ihres Körpers ernst. Probieren Sie, bei Stressmomenten auch die Ursache zu bekämpfen. Nehmen Sie frühzeitig eine möglichst genaue Selbsteinschätzung Ihrer Situation vor. Ein akkreditierter Arzt oder Burnouttherapeut Ihres Vertrauens kann Ihnen weitere Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.

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